Foto: Andre Zand-Vakili
Foto: Andre Zand-Vakili

Wie finanziert man ein Haus richtig?

Ratgeber - Viele Deutsche träumen von einem eigenen Haus mit Garten. Im Gegensatz zur Mietwohnung verspüren die Eigenheimbesitzer nämlich maximale Freiheit, können sich lautstark unterhalten, eigene Entscheidungen bezüglich der Reparaturen und Umbauten treffen und endlich den Status eines Immobilieneigentümers genießen. 

Doch lohnt sich die Immobilienfinanzierung im Jahr 2023? Wie hoch darf der Immobilienpreis ausfallen und wie finden Interessierte das passende Immobiliendarlehen? Und welche Kosten sind zu berücksichtigen?

Baukredit 2023: Lohnt sich das?

Wer im Jahr 2023 eine Immobilie erwerben möchte, zögert. Denn die Ausgangslage scheint nicht optimal. Schließlich fallen die Kaufpreise und die Zinsen hoch aus. 

Gleichzeitig führt die Inflation dazu, dass das Geld – und damit auch das Vermögen – an Wert einbüßt. Dieser Umstand führt dazu, dass es sich insbesondere in diesem Jahr lohnen kann, das Vermögen für den Bau oder Kauf einer Immobilie zu nutzen und dieses in einen Sachwert zu verwandeln. 

Derzeit gilt: Wer für sein Geld “möglichst viel Immobilie” erhält, profitiert. Nutzern wird nämlich geraten, nicht länger auf eine Wertsteigerung der Immobilie zu setzen, sondern sich darauf zu fokussieren, das vorhandene Geld optimal einzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass die Hauskäufer in spe Verhandlungsgeschick beweisen und einen lohnenswerten Immobilienpreis aushandeln. 

Darüber hinaus ist es ratsam, Finanzierungsmöglichkeiten zu ermitteln und gegenüberzustellen. Neben einem Immobiliendarlehen bei der Bank können zukünftige Hauseigentümer staatliche Förderungsmöglichkeiten und KfW Fördermittel für Immobilien nutzen. 

Wie viel darf die Immobilie kosten?

Welche Immobilie können wir uns leisten? Diese Frage stellen sich alle Verbraucher, die mit dem Gedanken an einen Hauskauf spielen. Die meisten Menschen nehmen eine Immobilienfinanzierung in Anspruch, da selten ausreichend Eigenkapital zur Verfügung steht, um das Haus gänzlich aus eigener Kraft zu erwerben. 

Als Faustregel gilt: Je mehr Eigenkapital vorliegt, desto höher fällt die Chance auf einen lohnenswerten Immobilienkredit aus. Um das Budget zu errechnen, können Verbraucher praktische Online-Hypothekenrechner diverser Anbieter verwenden. 

Diese unterstützen Nutzer dabei, den Kaufpreis und die Kreditsumme zu ermitteln. In der Folge können die Kreditanwärter sicherstellen, dass sie sich die Immobilie tatsächlich leisten können. 

Alternativ besteht die Möglichkeit, das Budget für das Eigenheim selbst auszurechnen. Die monatliche Baukredit-Rate sollte maximal ein Drittel des Nettoeinkommens eines Haushaltes betragen. Neben der Mietbelastung ist es notwendig, die Betriebskosten wie die Grundsteuer, die Müllabfuhr und die Wasserkosten mit einzubeziehen. 

Bei einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen in Höhe von 4.500 Euro sollten Mieter demnach maximal 1.500 Euro pro Monat für die Immobilie ausgeben. Wichtig ist, dass die Berechnung individuell erfolgt. So kann zu Beginn die Höhe der Miete herangezogen werden, um ein mögliches Budget zu berechnen. 

Die Kaltmiete entfällt nach dem Einzug in die neue Immobilie. Die Neben- und Betriebskosten bleiben jedoch erhalten oder erhöhen sich. 

 

Die Qual der Wahl: mehrere Finanzierungsangebote einholen 

Hauskäufer in spe sollten keinesfalls das erste Finanzierungsangebot in Erwägung ziehen. Stattdessen kann es sich als ratsam erweisen, mehrere Angebote unterschiedlicher Anbieter zu vergleichen, um das optimale Preis-Leistungsverhältnis ausfindig zu machen. 

Schließlich unterscheiden sich die Konditionen von Bank zu Bank. Kurzfristige Kaufentscheidungen lassen sich häufig ideal mit Hilfe der Hausbank realisieren. Denn diese verfügt bereits über alle notwendigen Informationen bezüglich des Kontostandes und der Vermögenswerte des Kunden. 

So kann die Bank schnell handeln und den Antrag innerhalb kurzer Zeit bewilligen oder ablehnen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die genannte Bank den idealen Immobilienkredit bereitstellt. Wer über ausreichend Zeit verfügt, sollte deswegen weitere Angebote in Erwägung ziehen und den idealen Kredit ermitteln. 

Ein Tipp: Entscheiden sich Immobilienkäufer für einen Kredit mit einer langen Laufzeit, können selbst geringe Zinsersparnisse einen Unterschied ausmachen. Wer einen Hauskredit beantragen möchte, kann sich an Banken oder Finanzdienstleister wenden. 

Das erste Beratungsgespräch erfolgt in der Regel unverbindlich. Die Finanzdienstleister ermitteln das optimale Darlehensangebot und erhalten beim Abschluss des Darlehensvertrages eine Provision. 

Wie viel Eigenkapital ist notwendig?

Für das Eigenkapital können unter anderem Guthaben auf Giro- Tagesgeld- oder Sparkonten sowie aus Bausparverträgen, Aktien und weitere Wertpapiere, Lebensversicherungen, Riester-Verträgen und Sachleistungen, die in Geld umgewandelt werden können, herangezogen werden. Mit dem Eigenkapital finanzieren Hauskäufer einen Teil des Immobilienkaufpreises und die Kaufnebenkosten. 

Mit dem Eigenkapital sollten Immobilienkäufer mindestens die gesamten Nebenkosten und 20 Prozent des Kaufpreises abdecken können. Andernfalls steigt das Risiko, dass Kreditgeber Ihren Antrag ablehnen, da keine Sicherheiten vorliegen. 

Darüber hinaus sollten sich Hauskäufer eine finanzielle Notfallreserve anlegen, die mindestens drei Monatsgehältern entsprechen sollte. So können unvorhersehbare Kosten bestritten werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine Reparatur realisiert werden muss. 

Die Nebenkosten 

Die Nebenkosten stehen in Relation zu der Grunderwerbsteuer und den Maklerkosten. Sie umfassen die Grundbuch- und Notarkosten (circa 2 Prozent), die lokale Grunderwerbsteuer (3,5 bis 6,5 Prozent) und die Maklerprovision. 

In einem Bundesland wie Sachsen belaufen sich die Nebenkosten ohne Makler somit auf 5,5 Prozent. Mit Makler sollten Hauskäufer Nebenkosten in Höhe von 12 Prozent einkalkulieren. 

Den passenden Baukredit finden

Viel Immobilie und wenig Zinsen: Wer sich auf die Suche nach einer passenden Immobilie und der geeigneten Finanzierung begibt, möchte so wenig wie möglich investieren und dennoch ein ansprechendes Haus erwerben, das den persönlichen Anforderungen gerecht wird. 

Hauskäufer sollten deswegen nach Krediten mit geringen Zinsen Ausschau halten. In die Berechnung beziehen diese den Zinssatz und die Restschuld ein. 

Weiterhin sollten Interessierte darauf achten, dass die jeweilige Bank oder der Kreditvermittler zeitnah handeln. Denn die Nachfrage nach Immobilien fällt hoch aus. Umso wichtiger ist es, eine schnelle Kreditzusage zu erhalten, um kurzfristig eine Kaufentscheidung treffen zu können. 

Das Fazit – mit der passenden Immobilienfinanzierung zum Traumhaus 

Ein eigenes Haus gilt nach wie vor als lohnenswerte Kapitalanlage. Aufgrund der aktuellen Situation sollten Interessierte versuchen, möglichst viel Immobilie für wenig Geld zu erwerben. 

Fallen die Kreditzinsen niedrig aus, können Hauskäufer ihr Eigenheim auch im Jahr 2023 zu günstigen Konditionen finanzieren. Die Darlehen können bei Banken oder über Kreditvermittler in Anspruch genommen werden. 

Zunächst sollten Interessierte ihre finanziellen Möglichkeiten ermitteln und auf diese Weise hinterfragen, wie hoch der Kaufpreis des Hauses und die Nebenkosten ausfallen dürfen. Dabei sollten Hauskäufer in spe darauf achten, Notfallreserven einzuplanen. Diese können genutzt werden, um das Haus zu renovieren oder unvorhersehbare Reparaturen umzusetzen. 

Je höher das Eigenkapital, desto höher fällt die Chance aus, dass die Bank den Antragstellern den Kredit bewilligt. Gleichzeitig können Hauskäufer auf diese Weise ihre Kosten reduzieren. dl